Fraunhofer FHR-Newsletter 03/2024

Verbesserte Aufklärungsleistung durch multidimensionale Radarbildgebung

© Fraunhofer FHR
Der Blick aus vier verschiedenen Richtungen hilft bei der Identifizierung des Militärfahrzeugs.

Präzisere Ergebnisse bei der Detektion und Klassifikation von Objekten am Boden durch luftgestützte Radarsysteme: Forschung am Fraunhofer FHR ergab, dass mit multidimensionaler Radarbildgebung wertvolle zusätzliche Informationen über eine Szenerie gewonnen werden. Das Institut arbeitet an diesem Thema im Auftrag der Bundeswehr und beteiligt sich an NATO-Forschungsgruppen dazu.

In Krisensituationen ist eine luftgestützte Aufklärung der Lage am Boden unerlässlich. Die Nutzung von SAR-Systemen (Synthetisches Apertur Radar) in Kombination mit hochauflösenden, bildgebenden Radarverfahren liefert bereits heute hilfreiche Ergebnisse. Doch wie lässt sich die Aufklärungsleistung verbessern? Wie können Bilder präziser und mehr Informationen zu Objekten wie Militärfahrzeugen und Gebäuden gewonnen werden? In diesem Zusammenhang untersuchten die Forschenden am Fraunhofer FHR welchen Mehrwert bildgebende Radarverfahren für die Klassifikation von Objekten bieten, wenn man bei Aufnahmen aus der Luft aus unterschiedlichen Richtungen auf die Szene schaut, mehrere Frequenzen (Ka-Band und W-Band) und mehrere Polarisationen nutzt. Die entwickelten Theorien und Algorithmen wurden in einer internationalen Messkampagne, an dem das Fraunhofer FHR mit den Systemen MIRANDA-94 und Pamir-Ka teilnahm, auf einem militärischen Testgelände der Royal Air Force in England in der Praxis getestet.

Positive Effekte durch andere Blickwinkel, Frequenzen und Polarisationen

Die Ergebnisse sind vielversprechend: Die erfassten Daten zeigen deutlich, dass sich durch den Einsatz von multidimensionalen Radaren positive Effekte für die Zieldetektion und -erkennung ergeben. Sowohl die anderen Blickrichtungen, als auch die geänderten Frequenzen bei gleichem Blickwinkel und die unterschiedlichen Polarisationen liefern zusätzliche Informationen, die für die Identifizierung beispielsweise eines bestimmten Panzertyps entscheidend sein können.

Aus der Arbeit ergaben sich zahlreiche Veröffentlichungen, darunter ein 300seitiger Technical Report sowie zwei Bücher, zu denen das Fraunhofer FHR beigetragen hat. Auch die NATO würdigte die exzellente Arbeit der Forschenden in der NATO Research Task Group SET-250 mit der Verleihung des NATO SET Panel Excellence Award. Auf Grundlage der Erkenntnisse zu multidimensionaler Radarbildgebung befasst sich das Institut im nächsten Schritt unter anderem mit der Verbesserung und Miniaturisierung der Systeme, um mit kompakten Sensoren den Einsatz an Drohnen zu entwickeln und zu testen.

 

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